Die niederländische Siebenkämpferin Anouk Vetter © dpa - Bildfunk Foto: Koen Van Weel

Siebenkampf

Siebenkampf: Vetter holt Gold - Maiwald Zehnte

Anouk Vetter ist die Königin der Athleten von Amsterdam: Die Lokalmatadorin gewann Gold im Siebenkampf. Silber ging an Antoinette Nana Djimou aus Frankreich, Bronze sicherte sich die Österreicherin Ivona Dadic. Die einzige deutsche Starterin Anna Maiwald kam bei ihrem EM-Debüt auf einen respektablen zehnten Platz.

100 m Hürden: Maiwald läuft an Bestzeit heran

Anna Maiwald startete am Freitag (08.07.16) gut in den Siebenkampf von Amsterdam. Über die 100 m Hürden lief die Deutsche in 13,54 Sekunden bis auf eine Hundertstel an ihre persönliche Bestleistung heran, die sie in Götzis aufgestellt hatte. Ihre Goldambitionen unterstrich Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou aus Frankreich mit der Top-Zeit von 13,26 Sekunden.

Hochsprung: Rückschlag für Nana Djimou - Lake mit 1,89 m

Es ging zum Hochsprung und der große Regen kam. Zu Beginn des Wettkampfs hatten die Athletinnen mit äußerst schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Auch als sich die Regenwolken verzogen hatten, war der Anlauf auf nassem Boden und bei viel Wind nicht gerade leicht. Bei Nana Djimou hakte es dann auch gewaltig. Die Französin übersprang lediglich 1,74 m, ihre Bestleistung liegt bei 1,83 m. Maiwald stellte mit 1,68 m ihre Saisonbestleistung ein. An 1,71 scheiterte die 25-Jährige denkbar knapp. Morgan Lake stieg überhaupt erst bei 1,80 m ein und setzte schließlich mit 1,89 m die Bestmarke. Damit wäre die Britin im Finale der Spezialistinnen Sechste geworden.

Kugelstoßen: Maiwald unter ihren Möglichkeiten

Mit der Kugel blieb Maiwald unter ihren Möglichkeiten. 13,73 m hatte die Leverkusenrin im besten Versuch stehen. Ihre Bestleistung liegt bei 14,13 m. Austra Skujyte aus Litauen stieß mit 16,31 m als Beste in anderen Dimensionen. Europameisterin Nana Djimou stieß mit 16,17 m persönliche Bestleistung, ebenso wie die Niederländerin Anouk Vetter mit 15,69 m.

200 m: Guter Abschluss von Maiwald

Maiwald hatte den ersten Wettkampftag über die Hürden stark begonnen, sie beendete ihn über die 200 m flach ebenso gut. Bei schwierigen Bedingungen lief die Deutsche eine Zeit von 24,38 Sekunden. Damit kam sie im schnellsten Lauf auf den vierten Platz. Vorne preschte Vetter in sehr guten 23,89 ins Ziel und ließ das niederländische Publikum frohlocken.

Weitsprung: Maiwald springt Saisonbestleistung

Nach dem guten Abschluss des ersten Tages kam Maiwald auch gut in den zweiten. Mit 5,93 m stellte die Leverkusenerin eine Saisonbestleistung auf und kratzte an ihrer Bestmarke von 6,01 m. "Das war ein schöner Wettkampf mit einer guten Weite", freute sich Maiwald im Sportschau-Interview. Der weiteste Satz gelang der Niederländerin Nadine Broersen (6,40 m).

Speerwurf: Rückschlag für die Leverkusenerin

Mit dem Speer lief es für Maiwald hingegen schlecht. Die Deutsche kam lediglich auf 41,87 m. Die Saisonbestleistung der Leverkusenerin liegt bei 42,62 m, ihre Bestmarke sogar bei 46,05. In der zweiten Gruppe verbesserte die Niederländerin Vetter ihre persönliche Bestmarke auf 55,76 m und baute ihre Gesamtführung weiter aus. Die Griechin Sofia Ifantidou setzte mit 56,36 m ein Ausrufezeichen. So weit hatte noch nie eine Siebenkämpferin bei Europameisterschaften geworfen.

800 m: Maiwald mit tollem Abschluss - Vetter läuft zu Gold

Zum Abschluss des Siebenkampfes im Olympiastadion von Amsterdam mobilisierte Maiwald ihre letzten Kraftreserven und wurde belohnt. In 2:14,92 Minuten steigerte sie ihre persönliche Bestzeit über 800 m um fünf Sekunden. Der zweite Lauf geriet dann zur doppelten Ehrenrunde für Vetter. Mit stattlichem Punktepolster ging die Niederländerin ins Rennen und ließ sich den EM-Titel vor eigenem Publikum nicht mehr nehmen. Platz sieben in 2:21,50 Minuten reichte für Gold.

Mit letztlich 6.626 Punkten kürte sich Vetter zur Siebenkampf-Europameisterin von Amsterdam und enttrohnte Nana Djimou, für die mit 6.458 Zählern nur Silber blieb. Bronze ging für 6.408 Punkte an Dadic. Maiwald holte mit 6.020 Punkten Rang zehn, blieb aber knapp unter der von ihr anvisierten persönlichen Bestleistung (6.111).