Greg Rutherford

Greg Rutherford - Dreimal Gold ist nicht genug

Sportart: Leichtathletik
Disziplin: Weitsprung
Land: Großbritannien Flagge Großbritannien

Steckbrief

geb. am: 17.11.1986
in Milton Keynes
Größe: 188 cm
Gewicht: 84 kg
Verein: Marshall Milton Keynes
Trainer: Dan Pfaff

Sportliche Eckdaten

Persönliche Bestleistung:
8,51 m
Größte Erfolge
Olympische Spiele :
Gold (2012)

Weltmeisterschaften:
Gold (2015)
5. Platz (2009)

Europameisterschaften:
Gold (2016)
Gold (2014)
Silber (2006)


Greg Rutherford hat einen Traum: Der Brite möchte im August in Rio de Janeiro nur zu gern seinen Olympiasieg von 2012 wiederholen. Dafür allerdings muss er sich nach den bisher in diesem Jahr gezeigten Leistungen noch etwas steigern. Gold bei den Europameisterschaften in Amsterdam sollte allerdings alles andere als ein Problem für ihn werden.

Keine Frage: Der 29 Jahre alte Greg Rutherford ist der Dominator der internationalen Weitsprung-Szene der vergangenen Jahre. 2012 holte sich der Brite beim Olympia-Heimspiel in London mit einem Sprung auf 8,31 m die Goldmedaille, danach gewann er auch die Finalwettkämpfe bei den Europameisterschaften in Zürich 2014 (8,29 m) und bei der WM in Peking im vergangenen Jahr (8,41 m). Dass auch im Olympia-Jahr 2016 mit ihm zu rechnen ist, bewies der nach eigenen Worten "vom Gewinnen Besessene" gut einen Monat vor der EM in Amsterdam: Beim Diamond League Meeting in Rom sprang er mit 8,31 m europäische Jahresbestweite, mit dieser Leistung liegt er weltweit gesehen auch als einziger Europäer in den Top Ten. Von seiner persönlichen Bestleistung allerdings ist Rutherford vor den beiden Saisonhöhepunkten noch ein Stück weit entfernt: Am 24. April 2014 war der damals 27-Jährige in Chula Vista im US-Bundesstaat Kalifornien 8,51 m weit und damit auch britischen Rekord gesprungen.

Erst zum Fußball, dann zur Leichtathletik

Dass Greg Rutherford einmal ein erfolgreicher Leichtathlet werden würde, war in seiner Kindheit noch nicht unbedingt abzusehen. Von seinem Urgroßvater Jock Rutherford, der in den 1920er-Jahren für den FC Arsenal spielte, erbte "Ruthers" das fußballerische Talent - doch zu mehr als einem Probetraining in der Jugend von Aston Villa reichte es für ihn dann doch nicht. Seine sportliche Konzentration legte er recht früh auf die Leichtathletik. Und so ließen auch die ersten größeren Erfolge nicht lange auf sich warten: 2005 sicherte er sich als 18-Jähriger nicht nur als jüngster Athlet überhaupt die britische Meisterschaft, sondern sprang mit 8,14 m auch zum Titelgewinn bei den europäischen Juniorenmeisterschaften im litauischen Kaunas.

Rückschläge nach EM-Silber 2006

Nur ein Jahr später sorgte der Brite erstmals bei den "Großen" auf internationaler Bühne für Aufsehen: Bei den Europameisterschaften in Göteborg in Schweden musste er sich mit 8,13 m nur dem Italiener Andrew Howe (8,20 m) geschlagen geben und sicherte sich die Silbermedaille. Es folgte eine längere Durststrecke, in der er mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Sein nächster großer Erfolg war dann die erstmalige Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008. Doch auch in Peking war der damals 21 Jahre alte Weitspringer nicht im Vollbesitz seiner Kräfte: Nach erfolgreicher Qualifikation blieb er im Finale im "Vogelnest" gesundheitlich angeschlagen mit 7,84 m deutlich unter seiner damaligen persönlichen Bestleistung (8,26 m) und wurde am Ende Zehnter.

Olympiasieger verpasst das WM-Finale

Der britische Weitspringer Greg Rutherford © dpa - Bildfunk Foto: Greg Rutherford

Greg Rutherfords bisher größter Erfolg: Olympiasieger 2012.

Besser lief es ein Jahr später bei den Weltmeisterschaften im August 2009 im Berliner Olympiastadion: In der Qualifikation sprang er mit 8,30 m britischen Rekord, im Kampf um die Medaillen landete er bei seinem weitesten Satz bei 8,17 m - Platz fünf. Bei der WM 2011 im südkoreanischen Daegu verpasste der Brite jedoch die erneute Finalteilnahme. Das Auf und Ab setzte sich auch in den folgenden zwei Jahren fort: Nach seinem Gold-Triumph bei den Sommerspielen 2012 in London verlief die Saison danach alles andere als gewünscht: Mit den Folgen einer Achillessehnenverletzung kämpfend reichte es in der Qualifikation - mit für ihn indiskutablen 7,87 m - nicht zum Einzug ins WM-Finale von Moskau 2013. In den vergangenen beiden Jahren blieb Rutherford von größeren Verletzungen jedoch verschont - und konnte so sein Leistungspotenzial abrufen und in Erfolge ummünzen.

Mit einem weiten Satz ins Olympia-Jahr

Mit seinem Gold-Triple bei Olympia 2012, EM 2014 und WM 2015 hat der Brite die Latte für zukünftige Wettbewerbe auf internationaler Ebene natürlich hoch gelegt. Ins EM- und Olympiajahr 2016 startete das Mitglied des Order of British Empire auf jeden Fall erfolgreich: Mit 8,26 m holte er sich im Februar in Alburquerque im US-Bundesstaat New Mexico den britischen Hallen-Landesrekord. "Das ist mit Abstand der beste Saison-Einstieg, den ich je hatte", bilanzierte der 29 Jahre alte Greg Rutherford nach seinem ersten Wettkampf des Jahres auf seinem Instagram-Profil. Wieder aber gab es nach einem Erfolg einen Dämpfer: Zu Beginn der Freiluftsaison plagte ihn eine Blinddarmentzündung. Die aber ist komplett auskuriert, sodass weiteren sportlichen Erfolgen in diesem Jahr nichts im Wege steht. Den Anfang machte Rutherford bei der EM in Amsterdam. Mit einer Weite von 8,25 m sprang der Brite auf den ersten Platz.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 09.07.2016, 20.15 Uhr

Stand: 07.07.16 20:27 Uhr