EM-Arena
Amsterdams Olympiastadion: Arena unter Denkmalschutz
1.473 Sportler kämpfen bei den am Mittwoch (06.07.2016) beginnenden Leichtathletik-Europameisterschaften in Amsterdam um Gold, Silber und Bronze. Austragungsort ist das Amsterdamer Olympiastadion.
Eingerahmt vom "Zuider Amstelkanaal" und der "Stadiongracht" thront das Olympiastadion auf einer Insel im Amsterdamer Stadtteil Oud-Zuid. Und das seit 1928. Einst für die Olympischen Sommerspiele errichtet, fasste die altehrwürdige Betonschüssel erst 34.000, später sogar 64.000 Zuschauer. Seit einer Renovierung im Jahr 1997 finden heute noch gut 22.000 Menschen auf den Tribünen Platz.
Neuer Abschnitt
EM-Arena
Amsterdams Olympiastadion im Wandel der Zeit
-
Ein Wahrzeichen von Amsterdam: das Olympiastadion im Viertel Stadionbuurt. Der niederländische Architekt Jan Wils plante den Backsteinbau, der anlässlich der Olympischen Spiele 1928 eröffnet wurde. Das Stadion steht als sogenanntes Rijksmonument unter Denkmalschutz.
-
1928 fasste das Rund 34.000 Zuschauer, wurde aber neun Jahre später auf 64.000 Plätze ausgebaut. Hintergrund: In Rotterdam entstand zeitgleich die Arena "de Kuip" mit einer Kapazität von 75.000 Zuschauern. Amsterdam wollte in dieser Größenordnung mithalten. 1997 wurde das Stadion schließlich auf gut 22.000 Plätze zurückgebaut.
-
Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1928 nahmen nach 16 Jahren erstmals wieder deutsche Athleten teil. Während und nach dem Ersten Weltkrieg waren die Deutschen von den Wettkämpfen ausgeschlossen. Das Comeback glückte: Platz zwei hinter den USA im Medaillenspiegel.
-
Ursprünglich sollte das "Het-Stadion" (oberer Bildrand) für die Sommerspiele 1928 ausgebaut werden. Die Stadt entschied sich aber für einen Neubau nebenan - die Geburt des Olympiastadions. Während der Spiele diente das "Het-Stadion" als Austragungsort für Hockey und wurde anschließend abgerissen.
-
Während die 1.500-m-Läufer 1928 ins Ziel kommen, ist im Hintergrund die helle Radrennbahn zu erkennen. Bis ins Jahr 1996 war das Stadion immer wieder Schauplatz für Bahnrad-Weltmeisterschaften. Im Laufe des Umbaus verschwand die Beton-Bahn.
-
Ebenso kurios wie die Punktrichter erscheinen heute die damaligen Disziplinen. Unter anderem stand Musik, Literatur und Malerei auf dem Wettkampfplan.
-
Start und Ziel im Olympiastadion: Insgesamt 69 Läufer nahmen am Marathon der Sommerspiele 1928 teil. Außenseiter Boughèra El Ouafi gewinnt am Ende sensationell mit einer Zeit von 2:32:57 Stunden.
-
Heutzutage startet im Olympiastadion jedes Jahr der Amsterdam-Marathon. Dieser ist nach dem in Enschede der älteste 42,195-Kilometer-Lauf der Niederlande.
-
Neben den Leichtathletik-Disziplinen war das Olympiastadion im Laufe der Jahre immer wieder Schauplatz diverser Events: Startpunkt der Tour de France 1954, Konzerte, das Speedway-WM-Finale und natürlich...
-
... Fußball. Ajax Amsterdam nutzte das Stadion bis 1996 unter anderem für internationale Spiele. Blauw Wit Amsterdam trug seine Heimspiele von 1928 bis 1967 im Olympiastadion aus. Außerdem gewann der Hamburger SV hier 1977 den Europapokal der Pokalsieger (im Bild HSV-Manager Dr. Peter Krohn und Profi Willi Reimann).
-
Vor dem Stadion erinnert ein Denkmal an die verstorbene Ajax-Legende Johan Cruyff. Es zeigt den ehemaligen Weltklasse-Spieler im Zweikampf mit dem Deutschen Berti Vogts.
-
In den Jahren 1995 und 1996 war das Olympiastadion außerdem Heimspielstätte des ehemaligen American-Football-Teams Amsterdam Admirals.
-
Im Winter wird die Laufbahn regelmäßig in eine Eisbahn umgewandelt und zum Schauplatz der niederländischen Allround-Meisterschaften.
-
Die Strecke wird ebenfalls für Hobby-Eisläufer geöffnet.
-
Mit der Austragung der 23. Leichtathletik-Europameisterschaften kehrt das Olympiastadion wieder zu seinen Wurzeln zurück. Allerdings finden nicht alle Wettkämpfe in der Arena statt.
-
Auf dem Amsterdamer Museumsplatz werden die Speer- und Diskusqualifikationen ausgetragen (Die Finale finden im Stadion statt). Zudem befindet sich hier der Start- und Zielbereich für die Halbmarathon-Entscheidungen.
-
Übrigens: Während der Olympischen Spiele 1928 in Amsterdam wurde erstmals ein olympisches Feuer in einem Stadion entzündet. Seitdem ist dieser Part fester Teil der Zeremonie.
Eindrucksvolle Historie
Bahnradmeisterschaften, diverse Fußballspiele und Startort der Tour de France 1954 - die Historie des Olympiastadions liest sich eindrucksvoll. Das unter Denkmalschutz stehende Gemäuer hat einiges erlebt. Im Finale des Europapokals der Pokalsieger gewann der Hamburger SV 1977 mit 2:0 gegen den RSC Anderlecht. Fußball wird im Olympiastadion nur noch selten gespielt, ebenso wenig drehen die Radfahrer noch ihre Runden. Im Laufe des Umbaus vor der Jahrtausendwende wurde unter anderem die Betonbahn rund um den Platz entfernt. Das Olympiastadion dient inzwischen fast nur noch als Leichtathletik-Stadion.
Auch das "Portiershuisje", ein ehemaliges Pförtnerhäuschen am Stadion, steht unter Denkmalschutz. Dennoch war das kleine Gebäude Anfang der 2000er-Jahre vom Abriss bedroht und sollte einem Neubau weichen. Zahlreiche Prominente wie die ehemaligen Fußballer Johan Cruyff und Frank Rijkaard, Politiker Ed van Thijn und Fernsehproduzent John de Mol machten sich in der Folge für den Erhalt des "Portiershuisje" stark. Mit Erfolg: Im Jahr 2002 wurde das Pförtnerhäuschen um 40 Meter versetzt und wird nun unter anderem für private Feste und Partys vermietet.
Historie
Stand: 30.06.16 09:00 Uhr
EM-Geschichte
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. |
|
6 | 5 | 1 |
2. |
|
5 | 4 | 7 |
3. |
|
5 | 3 | 8 |
4. |
|
4 | 5 | 3 |
5. |
|
4 | 1 | 2 |
6. |
|
3 | 4 | 1 |
7. |
|
3 | 1 | 2 |
8. |
|
2 | 5 | 3 |
Alle Platzierungen | mehr