Kugelstoßerin Christina Schwanitz ©  picture alliance / dpa Foto: Michael Kappeler

Kugelstoßen

Stark, stärker, Schwanitz! Mit 20,17 m zu Gold

Christina Schwanitz hat zum zweiten Mal in Folge den EM-Titel im Kugelstoßen gewonnen und damit das erste Gold für das deutsche Team in Amsterdam geholt. Mit starken 20,17 m unterstrich die Dresdnerin ihre Ambitionen auf den Olympiasieg.

Das Kugelstoßfinale bei den Leichtathletik-Europameisterschaften im Amsterdamer Olympiastadion hatte noch gar nicht richtig angefangen, da war es auch schon entschieden: Die amtierende Weltmeisterin und Titelverteidigerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) wuchtete die Kugel gleich im ersten Versuch auf sehr starke 20,17 m. Mit der persönlichen Saisonbestleistung schob sie sich in der Weltrangliste auf Platz zwei hinter der Chinesin Lijiao Gong (20,43 m). Die EM-Konkurrenz hatte auf die deutliche Kampfansage von Schwanitz keine Antwort parat. "Diese Medaille ist unbeschreiblich toll. Ich trainiere noch keine acht Wochen wieder und werde mit einer 20-Meter-Marke Europameisterin. Das ist megageil", jubelte die 30-Jährige, die nach ihrem Triumph ein paar Tränchen verdrückte.

Eine Demonstration der Stärke

Die zweitplatzierte Anita Marton aus Polen stieß 18,72 m weit - und hatte damit knapp eineinhalb Meter Rückstand auf die Deutsche. Bronze ging an die Türkin Emel Dereli (18,22 m). Schwanitz hätte auch mit ihren drei anderen gültigen Versuchen EM-Gold gewonnen - eine Demonstration der Stärke. "Ich bin noch etwas geschockt über diese Leistung. Ich wusste aber, dass ich es kann", strahlte die Europameisterin im Interview in der Sportschau.

Bei Olympia Geschichte schreiben

Schwanitz hatte vor zwei Jahren in Zürich zum ersten Mal in ihrer Karriere EM-Gold gewonnen. Die Titelverteidigung hatte sie zwar zuvor als klares Ziel ausgegeben ("sonst wäre ich mega-enttäuscht"), war aber dennoch etwas unsicher in den Wettbewerb gegangen: Nach einer langwierigen Schulterverletzung war der Saisonauftakt von Deutschlands Sportlerin des Jahres von 2015 schleppend verlaufen.

Der EM-Titel soll aber nur eine Zwischenetappe gewesen sein auf dem Weg zum großen Ziel: der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August). "Ich habe auf jeden Fall ein Zeichen für Rio gesetzt und Selbstvertrauen getankt. Gold ist realistisch und machbar", sagte sie in der Sportschau. Im Training werde sie nun entsprechend hart dafür arbeiten: "Ich will noch besser werden, um unschlagbar zu sein."

Gambetta setzt ein weiteres Zeichen

Die deutsche Kugelstoßerin Sara Gambetta © picture alliance / Beautiful Sports Foto: BEAUTIFUL SPORTS/Axel Kohring

Sara Gambetta stieß in Amsterdam persönliche Bestleistung.

Die 23 Jahre alte Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) ließ sich von Schwanitz' starker Leistung in ihrem ersten EM-Finale inspirieren. Im zweiten Versuch wuchtete sie die Kugel auf 17,95 m und erfüllte damit erneut die Olympia-Norm (17,75 m). Zwischenzeitlich hatte Gambetta im EM-Finale sogar Medaillenrang drei gelegen, am Ende durfte sie mit Rang sieben sehr zufrieden sein. Lena Urbaniak (LG Filstal) war in der Qualifikation mit 16,83 m ausgeschieden. Auch sie hat aber die Olympia-Norm bereits erfüllt.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 09.07.2016, 20.15 Uhr

Stand: 07.07.16 18:06 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge Polen POL 6 5 1
2. Flagge Deutschland GER 5 4 7
3. Flagge Großbritannien GBR 5 3 8
4. Flagge Türkei TUR 4 5 3
5. Flagge Niederlande NED 4 1 2
6. Flagge Spanien ESP 3 4 1
7. Flagge Portugal POR 3 1 2
8. Flagge Frankreich FRA 2 5 3
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